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Sport (AZ, BT)
Beim Challenge-Ligisten FC Wohlen bahnt sich ein Transfer-Coup an: Am Mittwoch trainierte der frühere Köln-Profi Kevin Pezzoni (25) mit den Freiämtern. Pezzoni geriet 2012 in die Schlagzeilen, als er beim 1. FC Köln zum Mobbing-Opfer der Fans wurde.
Wohlens Verwaltungsrat Lucien Tschachtli bestätigte den Kontakt zu Pezzoni. Pezzonis Berater, der ehemalige FC-Baden-Spieler Orazio Ferranti, sagt: «Die Vertragsunterschrift steht unmittelbar bevor, wir sind auf sehr gutem Weg.»
Vor der Wohnung bedroht
Der frühere Nachwuchs-Nationalspieler Deutschlands geriet 2012 in die Schlagzeilen, als er beim 1. FC Köln zum Mobbing-Opfer frustrierter Fans wurde. Er wurde auf Facebook beleidigt, im Stadion massiv angepöbelt und vor seiner Wohnung bedroht.
Pezzoni wollte nicht mehr länger der Sündenbock beim kriselnden FC Köln sein, zog die Reissleine und löste den Vertrag auf. «Es sind Dinge vorgefallen, die Kevin das Fussballspielen in diesem Club nicht mehr ermöglichen», sagte sein damaliger Trainer Holger Stanislawski.
Der 1,93 m grosse Innenverteidiger, der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann, spielte zuletzt in Saarbrücken in der 3. Liga. Ferranti, der seit zwei Jahren Pezzonis Berater ist, sagt: «Er hat in Deutschland viel durchgemacht. Er bekommt das noch heute zu spüren. So gesehen ist ein Neuanfang in der Schweiz eine gute Lösung.»
Überzeugt von Sforzas Qualitäten
Auch dank Trainer Ciriaco Sforza kann sich Pezzoni einen Wechsel ins Freiamt vorstellen. «Pezzoni ist überzeugt von Sforzas Qualitäten», sagt Ferranti, «er fühlt sich in Wohlen am richtigen Ort.» Zwar sei es in sportlicher und finanzieller Sicht ein Schritt zurück, «aber manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um dann wieder zwei Schritte nach vorne zu machen», sagt Pezzonis Berater.